Wo Landschaft, Kunst und Kultur zu Komplizen werden, entstehen Orte, in denen sich das Auge geborgen fühlt. Schon der Name genügt, sich dem Ort nähern zu wollen. Was diese traumhafte Stadt so besonders macht ist ihre mehr als 1.200-jährige Geschichte und lebendige barocke Bausubstanz, der rote Schimmer des hiesigen Bundsandsteines. Hier hat Zeit noch einen besonderen Wert. Man verlässt Unruhe und Verkehr und taucht ein in eine tiefgrüne, leise Welt. Hier spielt man sein Leben ein wenig langsamer, was einfach wunderbar ist.
Die Entwicklung Amorbach ist geprägt von der Geschichte des Benediktinerklosters und des Fürstenhauses zu Leiningen. Um circa 800 gegründet, kündete das Kloster von der Würde des christlichen Glaubens und vom Stolz der Benediktiner. Es nahm viele Jahrhunderte Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerung. Stets in dem Bewusstsein eines aufmerksamen Miteinanders, innerhalb, aber auch außerhalb des Glaubens. Im hohen Mittelalter erfanden die sinnigen Mönche einen heiligen Amor, wiesen ihn als Gründer ihres Klosters aus und nannten es fortan Amorbach. Erst wenn die Kultur in die Natur eingreift, wenn sich Dichtung und Wahrheit mischen, bekommen Dinge einen Glanz und ein Geheimnis.
Heute gehört das Kloster zum Fürstenhaus zu Leiningen. Von den
französischen Revolutionstruppen aus der Pfalz vertrieben, wurde das Haus Leiningen 1803 im Rahmen der Säkularisation mit dem Kirchenbesitz des Klosters und weiteren Ländereien im Odenwaldgebiet entschädigt. Carl Friedrich Wilhelm Fürst zu Leiningen wählte Amorbach als Residenzstadt und das mit 2. März 1803 aufgehobene Benediktinerkloster zur Residenz.